Resilienz – das Abwehrbollwerk Deiner Seele

Ging es Dir auch so? Zu Anfang der Pandemie war ich geprägt von Angst und Unsicherheit. Nicht nur persönlich, sondern auch beruflich.

An einem Freitag im März 2020 legte ich meine letzte Prüfung als agiler Coach ab und montags darauf begann der erste Lockdown. Der GG war zu der Zeit bereits im Homeoffice und ist es heute noch. Hinzu kam, dass wir an besagtem Wochenende unseren Hund einschläfern lassen mussten. Ein Seelenhund, den ich in meiner Zeit in Thailand mit samt seinen Geschwistern in einer Baugrube gefunden hatte. Natürlich habe ich alle 8 Welpen mit nach Hause genommen – gegen den ausdrücklichen Wunsch des GGs. Aber das ist eine andere (lange) Geschichte. An diesem Wochenende brach vieles entzwei und ich hatte sehr viel Angst. Gerade frisch in die volle Selbständigkeit gestartet mit einem stark auf Präsenz ausgerichteten Business.

Überraschend schnell war ich aber wieder bei mir selbst. Stellte mein Präsenz-Workshops auf online um, investierte in Kamera, Mikrofon und Green-Screen. Mein Glück war, dass ich schon seit Jahren immer mal wieder für einen Bildungsanbieter der Agentur für Arbeit Mediengestalter in einer Umschulung begleitet hatte. Es war also kein ganz so großer Sprung in’s kalte Wasser. Einzig, mich selbst in der Kamera zu sehen, war gruselig (und ist es noch) und diese Einzelkämpfer-Situation alleine im Büro liegt mir gar nicht. Aber dafür habe ich schnell mein digitales Mentoring-Team um mich geschart.

Resilienz – das Immunsystem Deiner Psyche

Es ist schon lustig, dass so ein wichtiger Begriff wie Resilienz noch vor  Corona niemandem ein Begriff war. Es sei denn man hatte irgendwas mit Psychologie studiert, arbeitete als Personaler, war Trainer oder Coach. Nun ist auch dem Letzten aufgefallen, dass es Menschen gibt, die bei gleicher Belastung fast unbekümmert durch die Pandemie schweben, während andere Seelen der Belastung einfach nicht standhalten können.

“Resilienz ist wie das Immunsystem Deiner Psyche” sagte Nicole Woltman letzte Woche beim vizthink meetup Nord. Meine Frage war nämlich genau die: “Warum erleben manche eine beispiellose Krise und kommen nicht mehr raus und warum können andere, nach einem kurzen Augenblick der Angst, wieder optimistisch in die Zukunft schauen und sagen sogar von sich, diese Pandemie habe sie etwas gelehrt”. Ist das Schönmalerei? Toxische Positivität? Oder haben diese Menschen tatsächlich ein sehr gutes Abwehrsystem, dass ihre Seele schützt.

Resilienz kann man nicht über Messungen bestimmen. Wohl aber über Tests, in denen Probanden Fragen beantworten müssen (siehe hierzu Resilienz Tests). Wie resilient ein Mensch aber tatsächlich ich (erzählen kann man ja viel 😉 zeigt sich erst in einer wirklichen Krise. So war für die Resilienzforschung die Covid-Pandemie ein großartiges Forschungsfeld und es wurden viele Erhebungen und neue Studien hierzu veröffentlicht. Herausgekommen ist, dass sich die Mehrzahl der in Deutschland lebenden relativ robust und optimistisch durch die Krise bewegen. Das ist doch schon mal gut zu wissen. Denn in einer von Angst, Missmut und Perspektivlosigkeit geprägten Gesellschaft wollen wir natürlich alle nicht Leben.

Resilienz ist trainierbar und zwar so:

Vor einigen Monaten durfte ich nun an einem sehr eindrucksvollen Resilienz-Training von meinem Facilitator-Kollegen Rik teilnehmen. Über die Erfahrungen habe ich in dem Blogartikel “ist Resilienz trainerbar” berichtet. Ich war sehr begeistert und auch wenn ich zuvor dachte, eine gute Resilienz aufzuweisen, habe ich bemerkt, dass es Situationen gibt, die mich in sekundenschnelle aus der Bahn werfen.

Das Leben
Menschen, die häufig umziehen, selbst schon oft disruptive Veränderungen durch Krankheit, Jobverlust, etc. erlebt haben, sind resilienter als andere. Denn durch ihre Erfahrungen, die das Leben schrieb, haben sie gelernt Muster zu erkennen und Lösungen für sich zu generieren. Spannend! Wir müssen jetzt nicht alle den Job wechseln oder umziehen, um resilente zu werden, nein. Aber vielleicht mal absichtlich Routinen aufbrechen und “es mal anders machen”.

Um Hilfe fragen
Ein starkes soziales Netzwerk, Bindungen und Freunde sind zwar wichtig, aber noch wichtiger ist die Fähigkeit, andere um Hilfe zu bitten und Hilfe anzunehmen. Forscher haben festgestellt, dass Menschen, die diese Fähigkeit haben, einfacher mit Veränderungen umgehen können, als diejenigen, die alle alleine schaffen möchten/müssen.

Positive Psychologie
Den Fokus auf die positiven Dinge des Lebens legen. Sich nicht über die schrecklichen Nachbarn rechts aufregen, sondern dankbar sein für die auf der linken Seite, die immer nett zurück grüßen. Dankbarkeitstagebuch oder -glas kann dabei hilfreich sein.

mein Danbarkeitsglas für 2022

Planen (Life Design)
Karriereplanung und Lebensglück aus eine Design-Baukasten? So hört es sich im ersten Moment an. Eigentlich ist es nichts andere, als die Innovationsmethoden Desing Thinking auf die eigene Person anzuwenden. 

Selbstreflexion
Reflektiere Dich selbst. Schaue zurück und frage Dich, was gut gelaufen ist und generiere mehr davon. Lasse zurück, was Du nicht gebrauchen kannst. Eine kleine Anleitung habe ich Dir in diesem Blog-Beitrag beschrieben. Du kannst auch gerne die Sketchnote von Britta Ullrich von unserem Vizthink Meetup nutzen. Dort findest Du Nicoles und meine Refexionsfragen auf einen Blick.

My new normal

Gemeinsam mit meiner Freundin und Kollegin Nicole Woltmann habe ich nun aus unseren Erfahrungen in  Workshop-Facilitations, systemischen Coachings, Design-Thinking Workshops und unseren eigenen Erfahrungen als Bulletjournalistinnen einen Online-Workshop auf die Beine gestellt.

Hast Du auch die Nase voll davon abzuwarten, dass „ES“ vorbei geht und möchtest mit unserer Begleitung Dein „New Normal“ gestalten? Dann komme in unseren 1,5-tägigen Online-Workshop. Wir nutzen hier Methoden aus Journaling, Life Design, Positiver Psychologie und Selbstreflexion und geben sie Dir an die Hand, damit Du in diesen herausfordernden und ungewissen Zeiten trotzdem ins Tun kommst und Dir positive Momente schaffen kannst. 

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