So war’s – International Sketchnote Barcamp in Stettin, Polen

Für jedes Geschäftsjahr habe ich mir ein Fort- und Weiterbildungsbudget eingerichtet, welches ich auch gerne für Netzwerktreffen einsetze.
Machst Du das auch? Wenn ja, wieviel ist das so prozentual bei Dir (wenn ich das mal fragen darf)?
In diesem Jahr musste ich mich allerdings zwischen den „Lettering Days“ und dem „International Sketchnote Barcamp“ entscheiden, was meinem alten Schriftsetzerherz natürlich sehr schwer gefallen ist. Aber da das Lettering doch eher Hobby ist und Sketchen zu meinem Job gehört, bin ich an einem Wochenende im September nach Stettin gefahren (…worden – Danke, Diana).

Ich habe die Entscheidung nicht bereut, denke aber darüber nach, das Budget einfach zu erhöhen und nächstes Jahr beide Events zu besuchen :). Außerdem wird es im nächsten Jahr noch eine weitere Eventüberraschung geben – mehr dazu zu einem späteren Zeitpunkt.

Stettin war ein Feuerwerk der Kreativität und ein Treffen von ausgesprochen netten Menschen. Tatsächlich habe ich viele Menschen dort zum ersten Mal „in echt“ (und nicht in einer Zoom-Kachel) gesehen. 

Eva Lotta-Lamm hat es in der ersten Keynote verstanden, uns mit Stift und Papier auf eine Reise in unsere Psyche mitzunehmen. Ich will gar nicht zu viel verraten, weil ich mir vorstellen kann, dass sie das irgendwann einmal als Online-Kurs verkaufen könnte. Nur so viel: Es ging um das “Lernen und Üben” und wie es uns motiviert aber auch demotivieren kann, Ergebnisse von anderen zu betrachten. Für meine Lehrer: Ich sage nur „Notenspiegel an der Tafel“.

In welcher Form Eva das visualisiert hat und was ich daraus mitgenommen habe, bleibt ein Geheimnis. Aber ich zeige Dir, was passiert, wenn Du Dich aufs “Spielen” einlässt. Da sind wir nämlich am Ende gelandet – beim Spielen mit Details, Situationen, Größe, etc. War irre!

Eva-Lotta will nur spielen
und hat uns einfach mitgerissen

Nadine Roßa hat mal wieder gezeigt, warum sie so erfolgreich ist und ihr alle Welt “nach”-zeichnet. Sie schafft es mit wenigen Strichen, Diversität in allen Formen und Farben zu zeichnen, ohne sich dabei der Stereotypen zu bedienen. Gut, ein hipper Berliner Papa trägt nunmal Schal und Bart und trinkt Chai Latte (Mann, haben wir gelacht), aber wenn es um das Thema Disability, Religion oder Herkunft geht, sollte man schon ein bisschen feinfühlig mit dem Stift umgehen. Es war großartig zu lernen, sich mit dem Stift empathischer auszudrücken. Danke dafür!

Sehr nett war auch das Interview mit der “Gang of Four”, bestehend aus  Diana Meier-Soriat (die ein wunderschönes Up’n-Down Pencilcase für das Goodybag aus ihrem Laden Sketch-Stuff gespendet hat), Andrea Brücken, Marianne Rady und Katharina Theis-Bröhl (die leider nicht da war und deren Namen ich in der Sketchnote völlig verunstaltet habe – the perfect imperfection halt!). Diese vier Powerfrauen haben 2017 das Internationale Sketchnote Barcamp in Hamburg aus dem Boden gestampft. Praktisch aus dem Nichts erschaffen. Wir erfuhren spannende Infos aus der Geburtsstunde der Sketchnotes und am Ende wurden alle drei noch gefragt, was Sketchnotes für sie bedeuten. Neben “The perfect imperfection”  (Diana) und “Creating from the heart” (Marianna), nannte Andreas “Cluster informations” und “storytelling”. Hach, da könnte ich jetzt direkt eine Postkartenreihe draus machen. Danke für diesen inspirierenden Talk. An der Stelle auch noch einmal einen schönen Dank an Purepaper, die besonders schöne Wire-O-Notebooks gesponsort haben.

Auch die Moderatorin Kamila Pepiak-Kowalska, im Bild ganz links, war eine richtige Granate. Sie hat uns gleich zu Anfang einen WARM-UP der Extra-Klasse beschert. Wir mussten in einer Art Speed-Dating Fragen mit unseren Partnern (zeichnerisch) beantworten. Die Fragen beruhen auf einer Studie, in der getestet wurde, ob die Intimität zwischen Fremden über die Beantwortung bestimmter Fragen beschleunigt werden könnte. Sehr faszinierend, und auch wenn ich mich nicht neu verliebt habe, hatte ich tatsächlich zu meinen drei Speed-Dates eine sehr enge Verbindung. Wir haben uns in den folgenden Tagen immer sehr gefreut, uns zu sehen. Es war wirklich Intimität entstanden – klasse Tool für alle Moderatoren und Facilitator. Auf Grundlage der Studie ist ein Essay entstanden, das “To Fall in Love With Anyone, Do This,” heisst und die eigentlichen Fragen findest Du hier: http://36questionsinlove.com/ In einer kreativen Stunde haben wir dann in Gruppen die Wörter Creativity, Community und Connection visualisiert. Sehr spannend, was dabei herausgekommen ist und wie unterschiedlich die einzelnen Gruppen gearbeitet haben. Während sich die eine Gruppe den Stift weiterreichte, saß eine andere zusammen und hat versucht einen Plan zu machen, wieder andere sind über die Skizze nicht hinausgekommen.

Riesen Lob an dieser Stelle auch an das ganze Team rund um Ania. Ein Hybridmeeting in dieser Größe zu planen und durchzuführen ist wirklich kein Kinderspiel. Alle Daumen hoch für Aniá (vorne Mitte), Agata (vorne rechts), Jacob (vorne rechts), Chris (hinten Mitte), Maja (nicht auf dem Foto) und Ela (hinten recht) – you rock!

Eigentlich schade, dass das nächste International Sketchnote Barcamp in einer anderen Location stattfindet, denn zu allem Überfluss war auch noch das Essen eine Wucht. Bin gespannt, in welche Stadt es 2023 zieht…

 
 

Mike Rhode (Erfinder der „Sketchnotes“ und Autor von „Das Sketchnote Handbuch“ darf natürlich nicht fehlen und da er gleich am Freitag dran war, war meine Aufmerksamkeitsspanne auch noch nicht „über“spannt. Hier also mein visueller Mitschnitt. Besonders sympathisch fand ich ja, dass er vom Imposter Syndrom sprach und ich immer wieder erstaunt bin, dass dieses Syndrom auch Leute begleitet, von denen Du denkst “echt jetzt? Nicht Dein Ernst!”

 

In einer kreativen Stunde haben wir dann in Gruppen die Wörter Creativity, Community und Connection visualisiert. Sehr spannend, was dabei herausgekommen ist und wie unterschiedlich die einzelnen Gruppen gearbeitet haben. Während sich die eine Gruppe nur dem Stift weiterreichte, saßen andere zusammen und haben versucht, einen Plan zu schmieden. Wieder andere sind über die Skizze nicht hinausgekommen und haben nach der Stunde fleißig weiter gezeichnet, während wir anderen uns den Bauch vollgeschlagen haben 😉 Aber unserse Learnings möchte ich Euch nicht vorenthalten, denn sie sind im Umgang mit Kreativität so wichtig.

Wenn Du jetzt denkst: Hey, ich will das auch lernen, dann melde Dich gerne zu einem meiner Visualisierungsworkshops im nächsten Monat an. Oder stöber mal in Deiner Stadtbücherei nach Büchern über Visualisierung und Sketchnotes. Du wirst dort sicher fündig. Es macht so Spaß, sich in Bildern auszudrücken und egal, wie oder wo Du arbeitest, es ergeben sich immer Gelegenheiten, Kommunikation damit zu vereinfachen. 

Fröhliches Sketchen und lass mich gerne wissen, ob Dir der Beitrag gefallen oder geholfen hat.

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